Das dritte Kapitel des Yoga Sūtra schildert wie Du schrittweise tiefer in die Meditation (saṁyama) eintauchst - und welche Ergebnisse (vibhūti oder siddhi) Du dadurch entwickelst. Teilweise wirken diese Fertigkeiten übernatürlich. Wie sind sie gemeint?

Yoga-Sutra
tr̥tīyaḥNominativ Singular
tr̥tīyaSubstantiv Maskulin
das Dritte
tr̥tīyaSubstantiv Maskulin
triZahlwort
der Dritte
triZahlwortdrei
vibhūtiTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
vibūtiSubstantiv Feminin
Ergebnisse
vibhūtiSubstantiv Feminin
viPräfixbhūVerbalwurzel
Entfaltung, Vervielfältigung, reiche Fülle
viPräfixgetrennt, unterschiedlich, auseinander
bhūVerbalwurzelwerden, entstehen, geschehen
pādaḥNominativ Singular
pādaSubstantiv Maskulin
Kapitel

Über Ergebnisse

Dr. Ronald Steiner - moderner Transfer


Drittes (tr̥tīyaḥ | nom sg) Kapitel, das von Ergebnissen handelt (vibhūti-pādaḥ | nom sg)

Dr. Ronald Steiner - historisch-wörtlich

Vyāsa Bhāṣya als Einleitung zu 3.1

uktāni pañca bahiraṅgāni(ṇi) sādhanāni. dhāraṇā vaktavyā ---
The five indirect aids [to yoga] have been described. Fixed attention 1 is [now] to be described.

James Haughton Woods - 1914

1:

See also ii.29 and 53.


Die fünf äußeren Glieder (pañca-bahiraṅgāni | nom pl) der Praxis (sādhanāni | nom pl) wurden beschrieben (uktāni | nom pl). [Jetzt] ist die Konzentration (dhāraṇā | nom sg) zu beschreiben (vaktavyā | nom sg).

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.1-4: Über die Meditation (Samyama) Yoga Sutra 3.1-4: Über die Meditation (Samyama)

Yoga Sūtra 3.1-4: Über die Meditation (saṁyama)

Meditation (saṁyama) baut sich Schicht für Schicht auf. Sie beginnt mit Konzentration (dhāraṇā), vertieft sich in die Versenkung (dhyāna) und führt schließlich zur Wesenskern-Erfahrung (saṁādhi).

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.5-8: Wie Meditation (Samyama) sich allmählich vertieft Yoga Sutra 3.5-8: Wie Meditation (Samyama) sich allmählich vertieft

Yoga Sūtra 3.5-8: Wie Meditation (saṁyama) sich allmählich vertieft

Meditation (saṁyama) vertieft sich durch Deine Praxis allmählich. Meditation ist dabei der innere Weg des Yoga. Doch selbst der tiefste Zustand ist noch oberflächlich im Vergleich zur spontanen Wesenskern-Erfahrung (nirbīja-samādhi).

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.9-12: Wie Du Ruhe, Bündelung und Sammlung entwickelst Yoga Sutra 3.9-12: Wie Du Ruhe, Bündelung und Sammlung entwickelst

Yoga Sūtra 3.9-12: Wie Du Ruhe (nirodha), Bündelung (samādhi) und ruhigen Sammlung (ekāgrātā) entwickelst

Ein ruhiger, klarer und gesammelter Geist ist nicht das Resultat von Zufall. Vielmehr kannst Du diese Qualitäten gezielt in Dir kultivieren indem Du die Veränderung Deines inneren Wahrnehmungraumes (citta) verstehst.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.13-14: Alles befindet sich im Wandel (Parinama) Yoga Sutra 3.13-14: Alles befindet sich im Wandel (Parinama)

Yoga Sūtra 3.13-14: Alles befindet sich im Wandel (pariṇāma)

Nicht nur Deine Wahrnehmung der Welt ändert sich, sondern auch die Welt selbst befindet sich in einem konstanten Prozess des Wandels (pariṇāma). Dieser Wandel folgt den gleichen Gesetzmäßigkeiten wie der Wandel des Geistes.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.15-16: Die Grundsubstanz ist gleich ... Yoga Sutra 3.15-16: Die Grundsubstanz ist gleich ...

Yoga Sūtra 3.15-16: Die Grundsubstanz ist gleich ...

Auch wenn sich Objekte äußerlich voneinander unterscheiden, so sind sie doch aus der gleichen Grundsubstanz aufgebaut. Sie sind unterschiedlich, weil diese Grundsubstanz unterschiedliche Wege der Wandlung (pariṇāma) nahm.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.17-20: Sprache, Vergangenheit und andere Menschen verstehen Yoga Sutra 3.17-20: Sprache, Vergangenheit und andere Menschen verstehen

Yoga Sūtra 3.17-20: Sprache, Vergangenheit und andere Menschen verstehen

Tauche ein in die Welt aus Objekten (artha) und Worten (sabda), Du verstehst wie Sprache entsteht. Tauche ein in die Welt der Prägungen (saṁskāra) und Du verstehst die Vergangenheit. Selbst der Wahrnehmungsraum eines Anderen Tauche ein in die Welt aus Objekten (artha) und Worten (sabda), Du verstehst wie Sprache entsteht. Tauche ein in die Welt der Prägungen (saṁskāra) und Du verstehst die Vergangenheit. Selbst der Wahrnehmungsraum eines Anderen (para-citta) kann ein Meditationsobjekt werden.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.21-22: Unsichtbarkeit, Unhörbarkeit - und Bewusstsein über Deine Lebensspanne Yoga Sutra 3.21-22: Unsichtbarkeit, Unhörbarkeit - und Bewusstsein über Deine Lebensspanne

Yoga Sūtra 3.21-22: Unsichtbarkeit, Unhörbarkeit - und Bewusstsein über Deine Lebensspanne

Durch Meditation kannst Du Dich mit verschiedenen Aspekten Deines Mensch-Seins intensiv verbinden. Deine äußere Form oder Geräusche die von Dir ausgehen lösen sich in dieser Meditation auf. Selbst über Deine Lebensspanne kannst Du Dir bewusst werden. Durch Meditation kannst Du Dich mit verschiedenen Aspekten Deines Mensch-Seins intensiv verbinden. Deine äußere Form oder Geräusche die von Dir ausgehen lösen sich in dieser Meditation auf. Selbst über Deine Lebensspanne kannst Du Dir bewusst werden.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.23-25: Liebe, Kraft und Charakter Yoga Sutra 3.23-25: Liebe, Kraft und Charakter

Yoga Sūtra 3.23-25: Liebe, Kraft und Charakter

Du kannst auch äußere Fertigkeiten, Emotionen oder Deinen Charakter durch intensive Beobachtung entwickeln oder erfahren.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.26-28: Meditation auf Himmelskörper: Sonne, Mond und Polarstern Yoga Sutra 3.26-28: Meditation auf Himmelskörper: Sonne, Mond und Polarstern

Yoga Sūtra 3.26-28: Meditation auf Himmelskörper: Sonne, Mond und Polarstern

Der Blick zum Himmel führt Dich ganz natürlich in einen meditativen Zustand. Konzentriere Dich zum Einstieg auf die Sonne, den Mond oder den Polarstern. Allmählich tauchst Du tiefer in die Versenkung und schließlich Einheitserfahrung ein.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.29-34: Meditation auf Energiezentren am Körper Yoga Sutra 3.29-34: Meditation auf Energiezentren am Körper

Yoga Sūtra 3.29-34: Meditation auf Energiezentren am Körper

Symbolisch können wir an unserem Körper verschiedene Energiezentren erfahren. Nabel, Kehle, Brustbein und Scheitel sind solche Zentren. Konzentration auf diese kann ein Einstieg in die Meditation sein.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.35-37: Die Erfahrung des Wesenskerns (Purusha), Fertigkeiten und Ablenkungen Yoga Sutra 3.35-37: Die Erfahrung des Wesenskerns (Purusha), Fertigkeiten und Ablenkungen

Yoga Sūtra 3.35-37: Die Erfahrung des Wesenskerns (puruṣa), Fertigkeiten und Ablenkungen

Durch Meditation kannst Du schließlich Deinen wahren Wesenskern (puruṣa) erfahren. Auch daraus entstehen Fertigkeiten in dieser Welt (siddhi). Doch hüte Dich, diese können Dich von der vollkommenen Einheitserfahrung (samādhi) Durch Meditation kannst Du schließlich Deinen wahren Wesenskern (puruṣa) erfahren. Auch daraus entstehen Fertigkeiten in dieser Welt (siddhi). Doch hüte Dich, diese können Dich von der vollkommenen Einheitserfahrung (samādhi) ablenken.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.38: Seelenwanderung oder tiefes Einfühlen in andere Wesen? Yoga Sutra 3.38: Seelenwanderung oder tiefes Einfühlen in andere Wesen?

Yoga Sūtra 3.38: Seelenwanderung oder tiefes Einfühlen in andere Wesen?

Aus Meditation kann die Fertigkeit der Seelenwanderung entstehen. So zumindest ganz wörtlich. Doch im übertragenen Sinne wird alles zum “Ich”, wenn die Identifikation des “Ich” mit dem Körper sich auflöst. Diese Erfahrung stellt sich leicht in der Aus Meditation kann die Fertigkeit der Seelenwanderung entstehen. So zumindest ganz wörtlich. Doch im übertragenen Sinne wird alles zum “Ich”, wenn die Identifikation des “Ich” mit dem Körper sich auflöst. Diese Erfahrung stellt sich leicht in der Meditation ein.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.39-40: Feinstoffliche Energien und ihre Wirkung Yoga Sutra 3.39-40: Feinstoffliche Energien und ihre Wirkung

Yoga Sūtra 3.39-40: Feinstoffliche Energien (udāna und samāna) und ihre Wirkung

Hier wirkt das Yoga Sūtra fast wie ein Text aus dem Haṭha Yoga: Deine Meditation kann sich auch auf metaphysische Energien im Körper ausrichten. Dies hat einen tiefen Effekt auf Körper und Geist.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.41-42: Meditation auf den Klang und den Körper im Raum Yoga Sutra 3.41-42: Meditation auf den Klang und den Körper im Raum

Yoga Sūtra 3.41-42: Meditation auf den Klang und den Körper im Raum

Besonders spannende Meditationserfahrungen entstehen durch die Versenkung auf den Klang im Raum oder den Körper im Raum. In beiden Fällen breitet sich unser Bewusstsein über den Raum mit ganz unterschiedlicher Wahrnehmung aus.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.43: Die spirituelle Dimension des Todes Yoga Sutra 3.43: Die spirituelle Dimension des Todes

Yoga Sūtra 3.43: Die spirituelle Dimension des Todes

Spätestens wenn wir unseren Körper verlassen, erfahren wir die Essenz des Seins, unsere wahre Natur. Unser Ego fällt dann wie ein Schleier von unserer Wahrnehmung ab.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.44-46: Ein mit Bewußtsein erfüllter Körper Yoga Sutra 3.44-46: Ein mit Bewußtsein erfüllter Körper

Yoga Sūtra 3.44-46: Ein mit Bewußtsein erfüllter Körper

Fülle durch Meditation Deinen physischen Körper mit Bewusstsein. So bekommst Du Kontrolle über Körperhaltung und Körpersprache. Schönheit, Anmut, Kraft und Gesundheit entstehen.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.47-48: Vom Schein zum Sein - Wie Du Deine Sinne klärst Yoga Sutra 3.47-48: Vom Schein zum Sein - Wie Du Deine Sinne klärst

Yoga Sūtra 3.47-48: Vom Schein zum Sein - Wie Du Deine Sinne klärst

Nicht alles ist wie es scheint. Deine Sinne täuschen Dich bei äußeren Objekten und auch bei einem Blick auf Dich selbst. Durch Meditation kannst Du die Mechanismen dieser Täuschung durchdringen und so Herr Deiner Sinne werden.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.49-51: Die Erfahrung von Harmonie (Sattva) ist nicht Dein Wesenskern (Purusha) Yoga Sutra 3.49-51: Die Erfahrung von Harmonie (Sattva) ist nicht Dein Wesenskern (Purusha)

Yoga Sūtra 3.49-51: Die Erfahrung von Harmonie (sattva) ist nicht Dein Wesenskern (puruṣa)

Zwar erfährst Du in der Yogapraxis Harmonie in Körper und Geist (sattva). Diese Erfahrung ist jedoch nicht Dein Wesenskern (puruṣa). Lerne beides zu unterscheiden und erfahren innere Freiheit (kaivalya). Doch Achtung! - Auch diese Zwar erfährst Du in der Yogapraxis Harmonie in Körper und Geist (sattva). Diese Erfahrung ist jedoch nicht Dein Wesenskern (puruṣa). Lerne beides zu unterscheiden und erfahren innere Freiheit (kaivalya). Doch Achtung! - Auch diese kannst Du wieder verlieren.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra 3.52-55: Präsenz ist der Schlüssel für eine klare Sicht (Viveka) und damit innere Freiheit (Kaivalya) Yoga Sutra 3.52-55: Präsenz ist der Schlüssel für eine klare Sicht (Viveka) und damit innere Freiheit (Kaivalya)

Yoga Sūtra 3.52-55: Präsenz ist der Schlüssel für eine klare Sicht (viveka) und damit innere Freiheit (kaivalya)

Die wirkungsvollste Meditation richtet sich auf diesen einen Moment. Deine Wahrnehmung wird im Licht der Präsenz klar (viveka). Durchdringt diese Klarheit Körper und Geist, so entsteht innere Freiheit (kaivalya).

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
Yoga Sutra Kapitel 3: Zum Mitchanten Yoga Sutra Kapitel 3: Zum Mitchanten

Yoga Sūtra Kapitel 3: In Lautschrift und mit Tonaufnahme zum Mitchanten

Es ist eine meditative Praxis, das Yoga Sūtra zu chanten. Nutzte die Lautschrift, um die genaue Aussprache zu verstehen und chante in Call & Response mit Ronald das ganze 3. Kapitel.

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