Das Mahā-Bandha vereinigt aufsteigende mit absteigender Energie im Bauchraum und lässt sie gemeinsam aufsteigen. Die Übung wird in einer an Bharad Vājāsana (2. Serie) ähnlichen Haltung ausgeführt.

Dattatreyayogashastra
prasāritaḥNominativ Singular
praPräfixsāritaPartizip Perfekt Passiv
ausgestreckt
praPräfixvor, nach vorne
sāritaPartizip Perfekt Passiv
sr̥Verbalwurzel
gestreckt
sr̥Verbalwurzelfließen, gleiten
tu
tuPartikel
doch, nun
yaḥNominativ Singular
yadPronomen
welcher
pādaḥNominativ Singular
pādaSubstantiv Maskulin
Fuß
tam Akkusativ Singular
tadPronomen
ihm
ūruTatpuruṣa-Kompositum Lokativ
uhruSubstantiv Maskulin
Schenkel
upari
upariAdverb
oben, darauf, nach oben
vinyaset3. Person Optativ Singular
viPräfixasVerbalwurzel
er möge platzieren
ayam Nominativ Singular
idamPronomen
dieser
eva
evaPartikel
so, auf diese Weise
mahāKarmadhāraya-Kompositum
mahāAdjektiv
groß
bandhaḥNominativ Singular
bandhaSubstantiv Maskulin
Band, Verschluß
mudrāvatNominativ Singular
mudrāSubstantiv FemininvatSuffix
wie das Siegel
mudrāSubstantiv FemininSiegel
vatSuffixwie
ca
caPartikel
und
amumAkkusativ Singular
adasPronomen
jenes
abhyaset3. Person Optativ Singular
abhiPräfixasVerbalwurzel
er möge praktizieren

Er soll nun den ausgestreckten Fuß auf dem Oberschenkel platzieren. Dies ist das große Band (mahā-bandha). Er soll es wie jenes [große] Siegel üben.

Mahābandha - Details aus Amr̥tasiddhi und Haṭha Yoga Pradīpika

Die Amr̥tasiddhi Kapitel 12 und 13 enthält neben den hier beschriebenen Schritten weitere interessante Details zu beiden Techniken:

  1. Der Übende soll rasch von Mahāmudrā in das Mahābandha wechseln.
  2. Auch in Mahābandha wird der Atem agenhalten.

Die Haṭha Yoga Pradīpika fügt hinzu:

  1. Linke Ferse im Beckenboden (HYP 3.19)
  2. Rechter Fuß wird auf dem linken Oberschenkel platziert (HYP 3.19)
  3. Anhalten in der Fülle (HYP 3.20)
  4. Kinn fest auf dem Herzen platziert (HYP 3.20)
  5. Geist in der energetischen Mitte fixiert (HYP 3.20)
  6. Blockiert die aufsteigende Energie und zieht sie zur Mitte (HYP 3.23)

Vereinen von Apāna und Samāna

  • Simultanes Anspannen von Anus und Beckenboden
  • Dies blockiert “behutsam” den dreifachen Pfadweg, also die Kreuzung der drei primären Kanäle.
  • Apāna-Vitalwind wird nach oben gezogen.
  • Vereinigt sich dort mit dem Samāna Vitalwind, der sich im Nabel befindet.
  • Das ganze geschieht seitlich der Öffnung von Suṣumna.

Vereinen von Prāṇa und Samāna

  • Der Prāṇa-Vitalwind, der im Brustbereich zirkuliert, soll nun nach unten zum Nabel gedrückt werden.
  • Kurz unterhalb vom Nabel werden so Prāṇa und Apāṇa zu einem einzigen vereint,
  • um anschließend beide als Eines nach oben zu bringen.
  • Der Fluss der Kanäle wird durch dieses Band gestoppt!

Diese Yogatechnik wird auch Saṁpuṭa-Yoga genannt. Die Vereinigung (yoga) von der Hemisphären (saṁpuṭa). Die Hemisphäre von Prāṇa und die von Apāna werden in der Nabelregion zu einer Einzigen Sphäre vereint (prāṇāpāikayogataḥ).

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