Dattātreya beschreibt fünf Hindernisse für einen ernsthaften Yogi. Er zählt auf: Faulheit, Gesellschaft mit falschen Yogis, Mantra Rezitation, Alchemie und oberflächliche Menschen.

Dattatreyayogashastra
prathamaKarmadhāraya-Kompositum
prathamaAdjektiv
anfänglich
abhyāsaTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
abhyāsaSubstantiv Maskulin
Praxis
kāleLokativ Singular
kālaSubstantiv Maskulin
zur Zeit
tu;
tuPartikel
wahrlich
praveśaḥNominativ Singular
praveśaAdjektiv
eingangs
tu
tuPartikel
doch, nun
mahāKarmadhāraya-Kompositum
mahāAdjektiv
groß
muneVokativ Singular
muniSubstantiv Maskulin
oh Weiser, oh Schweiger

Am Anfang der Praxis, oh großer Weiser, …

ālasyamAkkusativ Singular
ālasyaSubstantiv Maskulin
Faulheit
prathamaḥNominativ Singular
prathamaAdjektiv
das erste
vighnaḥNominativ Singular
vighnaSubstantiv Maskulin
Hindernis
dvitīyaḥNominativ Singular
dvitīyaAdjektiv
das zweite
tu
tuPartikel
doch, nun
prakathanamAkkusativ Singular
prakathanaSubstantiv Maskulin
Reden, Gerede
pūrvaKarmadhāraya-Kompositum
pūrvaAdjektiv
vorherig, zuvor
uktaKarmadhāraya-Kompositum
vacVerbalwurzel
beschrieben, erklärt
dhūrtaTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
dhūrtaSubstantiv Maskulin
Schlaukopf, Betrüger, Schelm
goṣṭhīNominativ Singular
ghoṣṭīSubstantiv Feminin
Gefolgschaft
ca
caPartikel
und
tr̥tīyaḥNominativ Singular
tr̥tīyaAdjektiv
das dritte
mantraTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
mantraSubstantiv Maskulin
Mantra
sādhanamAkkusativ Singular
sādhanaSubstantiv Maskulin
Anwendung

Das erste Hindernis ist Faulheit, das zweite ist das Gerede der zuvor beschriebenen Gefolgschaft der Schelme und das dritte die Rezitation von Mantras, ...

caturthaḥNominativ Singular
caturthaAdjektiv
das vierte
dhātuvādaḥNominativ Singular
dhātuvādaSubstantiv Maskulin
Alchemie
syāt; 3. Person Singular Optativ Singular
asVerbalwurzel
syaat würde sein
pañcamaḥNominativ Singular
pañcamaAdjektiv
das fünfte
khādyaKarmadhāraya-Kompositum
khādVerbalwurzelyaSuffix
essbar, genießbar
khādVerbalwurzelessen
yaSuffixNomen Abstractum
vādakamNominativ Singular
vādaSubstantiv MaskulinkamVerbalwurzel
die Rede liebende Menschen
vādaSubstantiv MaskulinAusspruch
kamVerbalwurzellieben
evam
evamPartikel
so, auf diese Weise
ca
caPartikel
und
bahavaḥNominativ Plural
bahuAdjektiv
viele
dr̥ṣṭāḥNominativ Plural
dr̥ṣṭaAdjektiv
beobachtet
mr̥gaDvandva-Kompositum
mr̥gaSubstantiv Maskulin
Trügerisches
tr̥ṣṇāTatpuruṣa-Kompositum Akkusativ
tr̥ṣṇāSubstantiv Feminin
Habgier, Durst
samāḥNominativ Plural
samaAdjektiv
gleich, ähnlich
muneVokativ Singular
muniSubstantiv Maskulin
oh Weiser!

, … das vierte ist die Alchemie, das fünfte sind oberflächliche Schwätzer. So gibt es vieles was trügerisch ist und Habgier gleicht.

sthiraBahuvrīhi-Kompositum
sthiraAdjektiv
stabil
āsanasyaGenitiv Singular
āsanaSubstantiv Maskulin
Position
jāyante;3. Person Plural Medial Präsens
jiVerbalwurzel
sie überwältigen
tāḥNominativ Plural
tadPronomen Feminin
sie
tu
tuPartikel
doch, nun
jñātvāAbsulotiv
jñāVerbalwurzel
gewusst habend
sudhīḥNominativ Singular
sudhīSubstantiv Maskulin
der Weise
tyajet3. Person Singular Optativ
tyajVerbalwurzel
er soll aufgeben
prāṇaTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
prāṇaSubstantiv Maskulin
Atem
āyāmamAkkusativ Singular
āyāmaSubstantiv Maskulin
das Anhalten, Hemmen
tataḥ
tatasAdverb
von daher, von da aus; an der Stelle, dort
kuryāt3. Person Optativ Singular
kr̥Verbalwurzel
er möge machen/tun
padmaTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
padmaSubstantiv Maskulin
Lotus
āsanaTatpuruṣa-Kompositum Akkusativ
āsanaSubstantiv Maskulin
Haltung
gataḥNominativ Singular
gataPartizip Perfekt Passiv
eingenommen
gataPartizip Perfekt Passiv
gamVerbalwurzel
gegangen, geraten in, sich hinein gemacht in
gamVerbalwurzelgehen
svayam
svayamAdverb
die eigene Person, sich

Sie überwältigen denjenigen, dessen Āsanapraxis stabil ist. Der Weise, der dies weiß, möge sie erkennen und zurückweisen. Dann möge er Atemkontrolle (prāṇāyāma) üben. Er soll sich in die Lotusposition (padmāsana) begeben.

Was die Praxis stört wird zum Hindernisse auf dem Yoga-Weg

An sich ist die Formel des Haṭha-Yoga sehr simpel. Das einzige was für einen ernsthaften Yogi relevant ist, ist die aktuelle eigene Praxis. Äußere Zeichen helfen nicht, auch Abkürzungen gibt es nicht auf diesem Weg. Alles was diese Praxis einschränken könnte wird so zum Hindernis. Dabei ist es unbedeutend ob es der Praxis selbst im Wege steht, oder einen falschen Fortschritt vortäuscht. Dattātreya listet fünf dieser Hindernisse davon auf:

  1. Faulheit
  2. Gesellschaft mit falschen Yogis
  3. Rezitation von Manras
  4. Alchemie
  5. oberflächliche Schwätzer.

Eine stabile Praxis, insbesondere der Körperübungen (āsana) schützt jedoch nach Dattātreya.

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    Mona Frank

    at 12.12.2021

    Mantra-Rezitation als Hindernis? Wäre spannend, mehr darüber zu erfahren ... Mantra-Rezitation als Hindernis? Wäre spannend, mehr darüber zu erfahren ...

    • Hallo Mona,
      ich denke es geht hier um das bloße mechanische Wiederholen. Genau darüber ist auch in der Kena Upanishad ein Witz formuliert. Es geht letztendlich um die meditative Erfahrung und nicht [...] Hallo Mona,
      ich denke es geht hier um das bloße mechanische Wiederholen. Genau darüber ist auch in der Kena Upanishad ein Witz formuliert. Es geht letztendlich um die meditative Erfahrung und nicht das stupide Aufsagen von Worten.
      Viel Freude wünscht Dir
      Ronald

  • Dann möge er Atemkontrolle üben. Wie wahr ....... Dann möge er Atemkontrolle üben. Wie wahr .......

    • ... und die Atemübungen im Dattatreya Yoga Shastra sind die besten und schönsten überhaupt! ... und die Atemübungen im Dattatreya Yoga Shastra sind die besten und schönsten überhaupt!

    • Kann es überhaupt noch schönere Atemübungen geben?! Kann es überhaupt noch schönere Atemübungen geben?!