Kannst Du Dich hingeben (praṇidhāna) - an Gott (īśvara) oder den Wellen Deines Schicksals, so entsteht Ruhe im inneren Wahrnehmungsraum (citta) und die vollkommene Einheitserfahrung (samādhi).

Yoga Sutra 1: On the experience of absolute unity
īśvaraTatpuruṣa-Kompositum Genitiv obj
īśvaraSubstantiv Maskulin
persönlicher Gott, Wellen des Schicksahls, Wandel dieser Welt
īśvaraSubstantiv Maskulin
īśVerbalwurzelvaraAdjektiv
persönlicher Gott, Gebieter, Besitzer
īśVerbalwurzelgebieten, regieren, besitzen, können
varaAdjektiv
vr̥Verbalwurzel
der schönste, beste, vorzüglichste
vr̥Verbalwurzelwählen, auswählen
praṇidhānātAblativ Singular
praṇidhānaSubstantiv Neutrum
Hingabe
praṇidhānaSubstantiv Neutrum
praPräfixniPräfixdhānaAdjektiv
Hingabe
praPräfixvorwärts, hervor
niPräfixinnen, nach innen, innerhalb, unten, zurück
dhānaAdjektiv
dhāVerbalwurzelanaSuffix Neutrum
enthaltend
dhāVerbalwurzelsetzen, stellen, legen
anaSuffix NeutrumKr̥t-Suffix mit Guṇa-Stufe: bezeichnet eine Handlung
Partikel
oder

Reite (praṇidhāna) die Wellen Deines Schicksals (īśvara). Das ist eine mögliche Praxis, um in die Wesenskern-Erfahrung einzutauchen.

Dr. Ronald Steiner - moderner Transfer


Oder () durch Hingabe an den persönlichen Gott (īśvara-praṇidhānāt | abl sg) [entstehen diese Wesenskern-Erfahrung (samādhi)].

Dr. Ronald Steiner - historisch-wörtlich


Oder auch aus der Hingebung an Gott [welche ebenso wie die genannten Mittel, Naturanlage, Vertrauen usw., Eifer und Begabung die Erlangung des bewußten Samâdhi befördert].

Paul Deussen - 1908


On by profound devotedness towards the Lord (the ascetic may attain to the State of abstract meditation).

James R. Ballantyne - 1852

kleśaDvandva-Kompositum
kleśaSubstantiv Maskulin
leidvollen inneren Tendenzen
kleśaSubstantiv Maskulin
kliśVerbalwurzel
Schmerz, Leiden, Beschwerde
kliśVerbalwurzelplagen, quälen, leiden, Beschwerde empfangen
karmaDvandva-Kompositum
karmanSubstantiv Neutrum
motiviertes Handlung
karmanSubstantiv Neutrum
kr̥VerbalwurzelmanSuffix
Handlung, Werk, Tat, Ursache-Wirkung Beziehung
kr̥Verbalwurzeltun, vollbringen, ausführen, bewirken
manSuffixKṛtikṛt-Suffix: Nomen Abstraktum
vipākaDvandva-Kompositum
vipākaSubstantiv Maskulin
Frucht der Handlung
vipākaSubstantiv Maskulin
viPräfixpākaSubstantiv Maskulin
Frucht der Handlung
viPräfixhindurch, dazwischen
pākaSubstantiv Maskulin
pacVerbalwurzel
das Kochen, Backen, Reifen
pacVerbalwurzelkochen, backen, braten
āśayaiḥInstrumentalis Plural
āśayaSubstantiv Maskulin
Überbleibsel der Handlungen
āśayaSubstantiv Maskulin
āśīVerb
Ruheplatz, Sitzplatz
āśīVerb
āPräfixśīVerbalwurzel
liegen, ruhen
āPräfixzu, hin, herbei
śīrstillliegen, sitzen, schlafen; weichen, schwinden, zugrunde gehen
aparāmr̥ṣṭaḥNominativ Singular Maskulin
aparamr̥ṣṭaAdjektiv
völlig unberührt
aparamr̥ṣṭaAdjektiv
aPräfixparaPräfixmr̥ṣṭaAdjektiv
unberührt, nicht in Berührung gekommen mit
aPräfixVerneinung
paraPräfixvorwärts, vorne
mr̥ṣṭaAdjektiv
marśVerbalwurzel
berührt
marśVerbalwurzelanfassen, berühren
puruṣaKarmadhāraya-Kompositum
puruṣaSubstantiv Maskulin
Wesen
puruṣaSubstantiv MaskulinMann, Mensch, Wesen
viśeṣaḥNominativ Singular
viśeṣaSubstantiv Maskulin
besonders
viśeṣaSubstantiv Maskulin
viPräfixśiṣVerbalwurzel
Unterschied, Verschiedenheit, Besonderheit
viPräfixauseinander, getrennt
śiṣVerbalwurzelübrig lassen, verschonen
īśvaraḥNominativ Singular
īśvaraSubstantiv Maskulin
persönlicher Gott, Wellen des Schicksahls
īśvaraSubstantiv Maskulin
īśVerbalwurzel vara |adj
persönlicher Gott, Gebieter, Besitzer
īśVerbalwurzelgebieten, regieren, besitzen, können
varaAdjektiv
vr̥Verbalwurzel
der schönste, beste, vorzüglichste
vr̥Verbalwurzelwählen, auswählen

Die Wellen des Schicksals (īśvara) sind völlig neutral. Sie haben keine eigene Triebkraft (karma) oder Bestreben (kleśa). Sie streben weder auf ein Ziel zu (vipāka), noch haben sie einen Ursprung (āśaya).

Dr. Ronald Steiner - moderner Transfer


Der persönliche Gott (īśvaraḥ | nom sg) [ist] ein besonderes Wesen (puruṣa-viśeṣaḥ | nom sg). [Er ist] völlig unberührt (aparāmr̥ṣṭaḥ | nom sg) von den leidvollen inneren Tendenzen (kleśa | dv), dem motivierten Handlungen (karma | dv), deren Früchten (vipāka | dv) sowie deren Überbleibsel (āśayaiḥ | ins pl).

Dr. Ronald Steiner - historisch-wörtlich


Gott (içvara) ist ein besonderer Purusha, welcher [im Gegensatz zu allen andern Purushas] nicht berührt wird von den Plagen (kleça), Werken, Werkfrüchten und Werkresiduen (âçaya = saṃskâra = vâsanâ).

Paul Deussen - 1908


The Lord is a particular spirit (Puruṣa) untouched by troubles, works, fruits or deserts.

James R. Ballantyne - 1852

tatraLokativ Singular
taPronomen 3. Person
in ihm
niratiśayamNominativ Singular Neutrum
niratiśayaAdjektiv
das höchste Maß erreicht
niratiśayaAdjektiv
nisprefm ati |prefśayaAdjektiv
das höchste Maß errreichend
nisPräfixaus, heraus
atiPräfixjenseits, über, vorbei
śayaAdjektiv
śīVerbalwurzel
liegend, schlafend
śīVerbalwurzeldaliegen, schlafen
sarvaKarmadhāraya-Kompositum
sarvaAdjektiv
alles
sarvaAdjektivalles
jñaTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
jñaAdjektiv
wissend
jñaAdjektiv
jñāVerbalwurzel
wissend, verstehend
jñāVerbalwurzelwissen, verstehen
bījamNominativ Singular
bījaSubstantiv Neutrum
Same
bījaSubstantiv NeutrumSame

Die Wellen des Schicksals (īśvara) sind der Schlüssel (bīja) zum Verständnis (sarva-jña) aller Phänomene dieser Welt.

Dr. Ronald Steiner - moderner Transfer


In ihm [, dem persönlichen Gott (īśvara),] (tatra | loc sg) [hat] der Same der Allwissenheit (sarva-jña-bījam | nom sg) das höchste Maß erreicht (niratiśayam | nom sg).

Dr. Ronald Steiner - historisch-wörtlich


In ihm ist der Same [die potenziell auch dem menschlichen Intellekte eigene Anlage zu] der Allwissenheit ins Unüberbietbare gesteigert.

Paul Deussen - 1908


In Him does the germ of the omniscient become infinite.

James R. Ballantyne - 1852

saḥNominativ Singular Maskulin
taPronomen 3. Person
er
taPronomen 3. Personder, die, das
eṣaḥNominativ Singular Maskulin
etadPronomen 3. Person
dieser
etadPronomen 3. Persondieser, diese, dieses
pūrveṣāmGenitiv Plural Maskulin
pūrvaAdjektiv
früher
api
apiPartikel
sogar
guruḥNominativ Singular
guruSubstantiv Maskulin
Lehrer
kālenaInstrumentalis Singular
kālaSubstantiv Feminin
durch Zeit
kālaSubstantiv Feminin
kalVerbalwurzel
Zeit
kalVerbalwurzelgehen, zählen
anavacchedātAblativ Singular Absulotiv
anavacchedaSubstantiv Maskulin
Unbestimmtheit, Unbegrenztheit
anavacchedaSubstantiv Maskulin
anPräfixavaPräfixchedaSubstantiv Maskulin
Unbestimmtheit, Unbegrenztheit
anPräfixVerneinung
avaPräfixherunter, weg, fort
chedaSubstantiv Maskulin
chidVerbalwurzel
Abschneiden, Abtrennen
chidVerbalwurzelschneiden

Die Wellen des Schicksals (īśvara) bestehen seit Anbeginn der Zeit (kāla) und bis in die Unendlichkeit (anavaccheda).

Dr. Ronald Steiner - moderner Transfer


Er (sa | nom sg) [ist] dieser (eṣaḥ | nom sg). [Er ist] sogar (api) der Lehrer (guruḥ | nom sg) der Frühesten (pūrveṣām | gen pl), weil er durch die Zeit (kālaena | ins sg) unbegrenzt ist (anavacchedāt | abl sg).

Dr. Ronald Steiner - historisch-wörtlich


Er ist auch der Lehrer der Altvordern [gewesen], weil er [als ewig] nicht durch eine Zeit begrenzt wird.

Paul Deussen - 1908


He is the preceptor even of the first, for he is not limited by time.

James R. Ballantyne - 1852

Messages and ratings

Your rating:

No messages.