tritiyopadeshah
Sentence 85
mehanena shanaih sanyag urdhvakunchanam abhyaset |"
purusho.apy athava nari vajroli-siddhim apnuyat ||85||
मेहनेन शनैः सम्यग् ऊर्ध्वाकुञ्चनम् अभ्यसेत् ।"
पुरुषो.अप्य् अथवा नारी वज्रोलीसिद्धिम् आप्नुयात् ॥८५॥
mehanena śanaiḥ samyag ūrdhvākuñcanam abhyaset ।"
puruṣo.apy athavā nārī vajrolī-siddhim āpnuyāt ॥85॥
Durch Geschlechtsverkehr, wenn er oder sie ein stückchenweises aber dennoch vollständiges das Aufwärtsziehen praktiziert, |
kann ein Mann und sogar eine Frau Perfektion in Vajroli erreichen. ||85||
mehanena = (instr.) durch Geschlechtsverkehr
śanaiḥ = stückchenweise
samyak = vollständige
ūrdhva = nach oben
ākuñcanam = ziehen
abhyaset = (opt. sg.3) wenn er oder sie praktiziert
puruṣaḥ = Mann
api = auch, sogar
athavā = (praticel) und
nārī = Frau
vajrolī = Vajroli
siddhim = Perfektion, Vervollkommnung
āpnuyāt = kann erreichen
Eine alte Geschichte berichtet von einem Yogi, der in einem luxuriösen Haus zusammen mit vielen Frauen lebte. Im Dorf sorgte sein ausschweifender Lebensstiel für Aufruhr und Empörung. Eines Tages versammelten sich die Bewohner mit Steinen und Keulen und machten sich voller Wut auf den Yogi für sein Verhalten zu bestrafen. Die Schar war mit wütendem Gebrüll vor dem Haus des Yogi angekommen. Bevor sie jedoch in das Haus stürmten trat der Yogi auf den Balkon. Er öffnete seinen Mantel und unversehens begann er auf die wütende Meute zu urinieren. Doch abrupt stoppte er sein Tun wieder und noch bevor der erste Tropfen auch nur einen Menschen berührte saugte er den Harnstrahl wieder ein. Da, so besagt die Sage, verstanden die Bewohner des Dorfes, dass der Yogi ein Meister von Vajroli Mudra war und keine Tropfen des Bindu verliert. So hatten sie einen Vervollkomneten Meister vor sich.
Die aufgebrachte Schaar wurde daraufhin ruhig und zog sich zurück.