tritiyopadeshah
Sentence 113
urdhvam vitasti-matram tu vistaram chaturangulam |"
nridulam dhavalam proktam veshtitambara-laksanam ||113||
ऊर्ध्वं वितस्तिमात्रं तु विस्तारं चतुरङ्गुलम् ।"
मृदुलं धवलं प्रोक्तं वेष्टिताम्बरलक्षणम् ॥११३॥
ūrdhvaṁ vitasti-mātraṁ tu vistāraṁ caturaṅgulam ।"
mr̥dulaṁ dhavalaṁ proktaṁ veṣṭitāmbara-lakṣaṇam ॥113॥
Kanda liegt einen Spann oberhalb und ist vier Finger breit, |
man sagt es sei zart, weiß, wie in Baumwollstoff gewickelt ||113||
ūrdhvam = nach oben, oberhalb
vitasti = Maßeinheit: Ein Spann (Kleiner Finger bis Daumen), eine Hand (vom handgelenk bis zur Fingerspitze, 12 Finger (Aṅgulas)
mātram = Maß
tu = und
vistāram = breit
catur = vier
aṅgulam = Maßeinheit: Finger-Breite, Daumenbreite
mr̥dulam = zart, sanft, weich
dhavalam = weiß, schön, strahlend
proktam = beschrieben, unterrichtet, genannt
veṣṭitā = (pp. nom. sg. f.) gekleidet, ein gewickelt
ambara = Kleidung, Stoff, Baumwollen, Himmel
lakṣaṇam = charakteristisch, Merkmal
Es ist aus dem Satz zunächst nicht klar, dass es hier um die Lokalisation des Kanda geht. Aber aus dem Kontext erschließt sich diese Lokalisation. Auch Brahmananda führt es in seinem Kommentar so auf.
Heute wird oft von einem Kanda-Punkt gesprochen. In der alten Hatha-Yoga Literatur hingegen, wird von einem Vogelei ähnlichen Objekt gesprochen. Kanda bedeutet wörtlich knollenartiges, birnenartiges, zwiebelartiges Ding.
In der Yoga Chudamani Upanishad finden wir:
Über den Genitalien und unter dem Nabel, dort ist das knollenförmige Zentrum (Kanda-Yoni) von der Form eines Vogeleis. (Yoga Chudamani Upanishad 1.14)
In der Trish. Brah. Upanishad wird es näher spezifiziert:
Im Falle von menschlichen Wesen ist das knollenförmige Zentrum (Kanda) des subtilen Körpers innerhalb von neun Fingerbreit um das Köperzentrums, mit einer Höhe von vier Fingerbreiten und einer seitlichen Breite von vier Fingerbreiten. Es ist oval geformt. Im Falle von Vögeln und Vierfüßler ist es in der Mitte des Bauches und in seinem Zentrum ist der Nabel.